Samstag, 14. April 2012

Ode an die Stadt

zu Singen nach der Melodie von "Das alte Försterhaus"

Sie schrein nach Grün und nach Naturidylle
Die Rucksäcke gepackt mit Wurst und Brot
Machen sich auf verpesten laut die Stille
Und tappen ganz beseelt durch Rinderkot.

Ich will durch Straßen gehn, um mich Beton und Stein
Will hohe Mauern sehn, nicht Mensch nur Masse sein.

Sie wollen nahe sein dem Lebenssinne
Nur Wald verströmt den Duft von Ewigkeit
Mich treibt´s dagegen in die Bordsteinrinne
Wo´s pralle Leben laut um Hilfe schreit.

Ich will durch Straßen gehn, um mich Beton und Stein
Will hohe Mauern sehn, nicht Mensch nur Masse sein.

Mich dürstets nach dem Tau von Pflastersteinen
Noch leicht vermischt mit Diesel und Benzin
In dem sich Hybris, Zorn und Scham vereinen
Dort will zuhaus ich sein, dort zieht´s mich hin.

Ich will durch Straßen gehn, um mich Beton und Stein
Will hohe Mauern sehn, nicht Mensch nur Masse sein.

Sollen sie wandern durch des Waldes Schluchten
Und Pilgern auf dem alten Trampelpfad
Ich zähl mich nicht zu den Naturversuchten
Zieht nur auf´s Land, ich bleibe in der Stadt.

Ich will durch Straßen gehn, um mich Beton und Stein
Will hohe Mauern sehn, nicht Mensch nur Masse sein.

Donnerstag, 24. November 2011

Sängerinnen - Replik auf RRs "Menschen die in Tasten hauen"

Frauen, die mit ihrer Stimme
Töne wohlgesetzt verbreiten
Lassen sich, das ist das Schlimme
Gern zu höheren verleiten,
als sie eigentlich vermögen
dann ist´s schwer sie noch zu mögen!

Frauen, die mit ihrem Stimmband
Musiker zur Weißglut bringen
Weil sie, das ist gut bekannt
Lieber ne Terz tiefer singen
Als die Noten auf dem Blatt stehn
Können einem auf den Sack gehen.

Und wenn sie gemein sein wollen
Gibt es Zicken, Hauen, Stechen
Ungewitter, Donnergrollen
Als würd der letzte Tag anbrechen.
Und am nächsten Morgen schon
Wissen sie nichts mehr davon....

„Wo ist mein Ordner, wo die Noten,
wo hab ich nur den Kajal“
das sind die ersten düstren Boten
für einen Prä-Auftritts-Anfall.
Und die Postveranstaltung
Heißt dann oftmals Depression.

Fraun, die auf der Bühne singen
Brauchen Licht und Lob und Liebe
Denn gerade diese Dinge
Verhalten sich - im innerseelischen Getriebe
Oft antiproportional
Zu ihrem Klängearsenal!

Montag, 24. Mai 2010

Meeexiiiikoooo

Eine kleine Ölbohrinsel
verschwand mit Krach im Nirgendwo
Jetzt hört man Jammern und Gewinnsel
am schönen Golf von Meeeexiiiikoooo.

Das teure Öl läuft jetzt ins Meer
den Vögeln klebt es am Popo
dann gibt´s halt ein paar weniger
im Golf von Mexiko.

Montag, 15. März 2010

Anschlag in Fürth


Gesehen und bestaunt am 11. März 2010

Montag, 8. Februar 2010

"Tu connais Kültürklöb?"

Babylon Circus: La belle étoile

Schneehäufen, rauer Wind, miese Winterlaune?
Da hilft nur die neue CD von Babylon Circus, der lässigsten Band in ganz Lyon.

Ein Hörgenuss allein schon, wenn die Franzosen Englisch singen.

Das erinnert mich doch gleich an meine allererste Austauschreise nach Béziers ins sonnige Languedoc, im Jahr 1981. Florence, meine Gastschwester fragte mich gleich am ersten Abend nach meinen Lieblingsbands aus, dabei nannte sie mehrere Namen und behauptete steif und fest,es handle sich dabei um echt britische Bands. Ich jedoch hörte nur französische Silben und verstand absolut gar nichts.
„Tu connais Kültürklöb?“, war der erste Versuch, der mir bis heute ins Gedächtnis eingebrannt ist.....Erst als sie ein Lied der Band nachsang kamen wir der Sache näher. Klar, der Text war natürlich nach wie vor völlig unverständlich, aber durch die Melodie erschloss sich irgendwann der Rest.
Es handelte sich um den 80er Jahre Hit Karma Chamäleon von Culture Club!

Es ist herrlich, wenn Franzosen Englisch reden. So auch bei Babylon Circus, die überwiegend beim Französisch bleiben, zwischendrin aber können sie´s nicht lassen und es macht ihnen Spaß. Genau das kommt beim Zuhörer auch an. Eine sehr coole Mischung aus Ska, etwas Reggea, Klezmer und Jazz mit wohltönenden Bläsern und der zartschmelzenden Stimme eines nicht hässlichen Franzosen bringen sofort lässige Entspannung in jeden Tag!
Schöne, mit Wortspielen durchzogene, teils bissige und immer wieder auch politische Texte von „La cigarette après l´amour“ bis zu „Le fils caché du pape“, lassen mich immer wieder laut mitsingen....
...in meinem Auto hört mich ja kein Franzose...Und wenn schon.
Selbst im tiefsten Winter fährt man irgendwie schon mit offenem Verdeck und laut singend durch die Gegend.
Der Sommer kann kommen und innerlich ist er schon da!

Montag, 1. Februar 2010

Gedicht des Monats

Elger Esser: Eigenzeit
Kunstmuseum Stuttgart

Du mein Landeshaupt
statt Einkaufsbummel
lieber mit Verlaub
den Musentempelpummel
mittendrin besucht und gut
gesehn durch weite Augen.
Jetzt mit frischem Mut
noch schnell den Laugen
weck verspeist und dann
zurück aufs Land
zuvor in Zug und Bahn
abteil ich Ruhe fand.
Schienenstrangs Rhythmus
mein liebstes Wiegen
lied und Zuckerguss
meinen Geist erliegen
ließ und leer gefegt
von Wort und Bild
bin ich gut aufgelegt
und wundermild.